Das Bauen eines Architektenhauses ist ein Projekt, das Präzision, Kreativität und natürlich ein budgetbewusstes Vorgehen erfordert. Wenn der Traum, ein architektonisch individuell gestaltetes Haus zu besitzen, verwirklicht werden soll, ist es unerlässlich, sich mit den zu erwartenden Kosten auseinanderzusetzen. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte und Faktoren, die bei der Kalkulation der Baukosten eines Architektenhauses eine Rolle spielen, anhand einer chronologischen Reihenfolge wie sie auch beim Bau denkbar ist:
Planungsphase
Die ersten Kosten für den Bau eines Architektenhauses fallen bereits mit der Planungsphase an. Hier sind vor allem die Honorare des Architekten, die Kosten für Genehmigungen und die Ausgaben für die Vorbereitung des Baugrunds zu berücksichtigen. Manchmal bündeln sich diese Kosten beispielsweise über ein Bauunternehmen, manchmal wiederum sind es einzelne Posten (Statiker, Bauingenieur, Erschließung, …). Das besondere bei einem Architektenhaus liegt hierbei aber immer darin, dass dem Architekten und damit eben der Architektur die größte Aufmerksamkeit zu Teil wird: Dieser entwirft möglichst kompromissfrei das Haus. Auch die Kosten sollten daher, soweit möglich, keinen Kompromiss bedingen. Das Problem ist, dass die Kosten insbesondere beim Architektenhaus aus diesem breiten Anforderungsfeld auch sehr breit streuen – sie liegen in aller Regel allerdings deutlich höher als beim Bau eines „normalen“ Hauses und gehen sehr schnell in den Millionenbereich.
Architektenhonorar
Der Architekt spielt eine zentrale Rolle, da er nicht nur für das Design, sondern auch für die Einhaltung der Bauvorschriften und die Überwachung des Bauverlaufs verantwortlich ist. Das Honorar des Architekten kann bei einem sehr bekannten Architekten einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen. Es variiert je nach Umfang und Komplexität des Projekts und ist entweder absolut oder prozentual geregelt. Kosten im fünf- bis sechsstelligen Bereich sind hier üblich.
Genehmigungen und Vorschriften
Ebenso sind die Kosten für die Erlangung der notwendigen Genehmigungen und die Einhaltung aller relevanten Bauvorschriften zu berücksichtigen. Diese können je nach Region und spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens variieren, sind jedoch, angesichts der anderen Kosten, vergleichsweise klein und müssen daher nicht so viel Beachtung erfahren wie bei einem „normalen“ Haus.
Baukosten
Die Baukosten machen den Großteil der Gesamtkosten aus und variieren je nach Materialien, Konstruktionstechniken und individuellen Anforderungen. In aller Regel werden Architektenhäuser übrigens auch hinsichtlich der Innenarchitektur designt – zumindest, was Bad, Küche und andere mehr oder weniger feste Einbauten betrifft.
Materialien
Die Auswahl der Materialien beeinflusst nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Kosten des Hauses erheblich. Hochwertige Materialien wie Glas oder Bronze können das Budget sehr schnell steigen lassen, daher ist es entscheidend, einen ausgewogenen Ansatz zwischen Qualität und Kosten zu finden.
Konstruktion
Die Konstruktionskosten umfassen die Ausgaben für die eigentlichen Bauarbeiten. Dazu gehören die Kosten für Handwerker, Ausrüstung und andere notwendige Ressourcen, um das Architektenhaus vom Papier in die Realität umzusetzen. Die Konstruktion selbst kann auch einige Kosten verursachen, insbesondere wenn sie von Standards abweicht, physikalische Grenzbereiche betritt oder auch wenn die Lage des Architektenhauses extravagant ist.
Zusätzliche Kosten
Neben den direkten Baukosten gibt es auch eine Reihe von zusätzlichen Ausgaben, die berücksichtigt werden müssen, wie Versicherungen, die bereits erwähnte Innenausstattung und auch Außenanlagen. Dies ist alles mit ein Grund, warum Architektenhäuser in aller Regel im Millionenbereich gehandelt werden. Der Bau bzw. Besitz eines Hauses erfordert zudem verschiedene Versicherungen, um sowohl den Bauherrn als auch die Bauarbeiter und das Eigentum zu schützen. Dies können Haftpflicht-, Bau- und andere spezifische Versicherungen sein. Bei einem sehr wertvollen Haus wie einem Architektenhaus liegen diese natürlich höher als sonst.