
Das Smartphone gehört zu denjenigen Produkten, die eine wirklich tiefe Marktdurchdringung erzielt haben, wie es in der Fachsprache heißt. 62,6 Millionen Deutsche haben eines – kaum weniger als die gesamte erwachsene Bevölkerung des Landes.
Kein Wunder, schließlich ist das Smartphone extrem fähig und das obendrein noch in verschiedensten Disziplinen. Das einzige Limit ist letztendlich das, was die Sensoren und Prozessoren des Geräts erlauben und wofür sich Apps programmieren lassen – gigantische Möglichkeiten. Außerdem laufen auf diesen Mobiltelefonen zahllose Stränge unseres gesamten Lebens zusammen. Von Kontaktdaten und Nachrichten über Fotos bis hin zu Account- und Zahlungsinformationen dürfte sich auch auf deinem Gerät wahrscheinlich eine ganze Menge Material finden, das in den falschen Händen mehr als brisant wäre.
Zu all dem kommt noch hinzu, dass die smarten Handys (vor allem heutzutage) eine recht bedenkliche Mischung aus mangelnder Robustheit, recht sperrigen Abmessungen und nur wenig Grifffläche geworden sind – schlecht für ein Gerät, das viele mit nur einer Hand bedienen. Die Gefahren für die teilweise deutlich über tausend Euro teuren Mobiltelefone und ihre Besitzer sind also mannigfaltig. Allerdings kannst du das alles auch ziemlich gut schützen. Wir verraten dir jetzt acht elementare Kniffe dafür.
1. Sichere das Gerät per Passwort
Gehörst du zu denjenigen, die das Smartphone per Fingerabdruck oder Gesichts-Scan entsperren? Dann solltest du dich nicht so sicher fühlen, wie es die Hersteller versprechen. Unter anderem fand eine Studie aus den Niederlanden 2019 heraus, dass sich die Gesichtserkennung einiger Smartphones ziemlich einfach überlisten ließ. Nicht anders sieht es teilweise bei Fingerabdrücken aus – andere Untersuchungen kommen ebenfalls immer wieder zu solchen Ergebnissen.
Der Grund dafür: Gesicht und Fingerabdrücke werden von Sensoren anhand weniger Punkte eingescannt und abgespeichert. Apple bekommt dafür immer wieder Lob, weil Hacker es schwer haben; viele andere Hersteller dagegen erhalten bis heute schlechtere Noten.
Überlege deshalb, ob es für dich nicht besser ist, stattdessen auf ein möglichst vielstelliges Passwort zu setzen – oder es mit einem Scan zu verbinden, um doppelte Sicherheit zu erlangen. Allerdings ist all das immer noch wesentlich besser, als das Handy nur mit einem Daumenwisch oder einem simplen Muster entsperren zu können.

2. Verzichte nie auf eine Hülle
Viele Smartphones werden ausgesprochen edel hergestellt und haben deshalb sogar eine Rückseite aus Glas. Allerdings hast vielleicht du selbst schon erfahren, wie verflixt schnell einem das Gerät aus der Hand gleitet – es wird umso leichter, je mehr du die Hände verrenken musst, um alle Bereiche des Displays zu erreichen.
Es mag zwar nicht sonderlich schön aussehen, dennoch solltest du aufgrund dieser Gefahren nicht auf eine Hülle aus weichem Kunststoff verzichten. Nur sie bietet deinem Gerät eine Knautschzone, die es selbst nicht haben kann und schluckt Aufprallenergie, sogar wenn dein Gerät aus Brusthöhe auf wirklich harte Böden fällt.
Netter Nebeneffekt: Die Auflagefläche für deine Hand wird beträchtlich vergrößert, sodass das Fall-Risiko automatisch verringert wird. Außerdem sind die Hüllen meist griffiger als das Gehäuse.
3. Pack deine Zahlungsdaten sicher ein
Mit einem Gerät, mit dem man auf so vielfältige Arten im Netz surfen kann, ist es ziemlich einfach, darüber auch auf verschiedenen Wegen Zahlungen zu leisten. Doch erneut ist das Problem hieran, dass viele der dahinterstehenden Techniken unsicher sind.
Stell dir beispielsweise vor, du nutzt einen Zahlungsdienstleister, dessen Login-Daten du im Browser gespeichert hast. Dann wird dein Handy gestohlen – und der Dieb muss nur die Seite öffnen und kann sich mit deinen Daten einloggen. Wenn du jemand bist, der gerne mit dem Handy zahlt und vielleicht damit sogar im Geschäft die Karte ersetzen will, dann bist du definitiv ein Kandidat für eine der aktuell sichersten Techniken überhaupt, das E-Wallet. Damit kannst du Zahlungskarten verknüpfen, vielfach sogar andere Accounts von Zahlungsdienstleistern. Dies alles läuft auf einer App zusammen, die je nach Anbieter sehr bis extrem sicher ist – auch, was die Übertragung anbelangt.

4. Sichere bloß deine Fotos ordentlich
Wahrscheinlich werden sich auf deinem Handy zahlreiche Fotos und Videos befinden. Und wie das bei manchen Geräten so ist, sogar in verschiedenen Ordnern. Was genau diese Medien zeigen, spielt eigentlich keine Rolle. Ganz gleich ob es völlig harmlose Urlaubsfotos sind oder ganz und gar nicht jugendfreie Sachen: Du willst sicher nicht, dass solche Dinge Unbefugten in die Hände fallen.
Doch was kannst du tun?
- Eine Möglichkeit wäre es vielleicht, alles in der Cloud zu speichern. Nur sind die Dateien dann nicht mehr auf deinem Gerät, quasi in der Öffentlichkeit – und es gab in der Vergangenheit diesbezüglich einige wirklich üble Hacks gegen Prominente.
- Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, dir eine renommierte Tresor-App zu installieren. Nur dort werden dann Fotos gespeichert und der Tresor per Passwort gesichert. Keine andere App hat darauf unbemerkten Zugriff und es gibt keine Hintertüren – ungleich zu den passwortgeschützten Ordnern vieler Bildbetrachtungs-Apps.
- Eine dritte Option wäre es, dass du deine Fotos regelmäßig und in kurzen Abständen auf eine externe Festplatte oder einen Rechner zuhause verschiebst und vom Telefon löschst.
Egal was, eine Möglichkeit hiervon solltest du nutzen. Selbst wenn du nur harmlose Selfies hast, kann ein Handy-Dieb damit zu viel Schaden anrichten.
5. Setze bei großen Handys auf Sockets oder Ringe
Es gibt Smartphones, die lassen sich selbst mit Hülle nicht wirklich sicher festhalten, weil sie zu groß oder die Hände zu klein sind. Wenn das bei dir der Fall ist, solltest du diese Schutzhülle unbedingt um einen sogenannten Pop Socket oder -Ring ergänzen.
Das sind diese Halter, die auf die Rückseite geklebt werden. Sockets sind pilz- oder T-förmig und halten zwischen zwei Fingern. In die Ringe wird dagegen nur ein Finger geschoben. Immer sorgen die günstigen Helfer jedoch dafür, dass es deutlich schwieriger wird, dass sein Handy sich selbstständig machen kann.

6. Schalte Übertragungen nur an, wenn du sie brauchst
Es gibt auf dem Smartphone viele gute Gründe, Bluetooth oder NFC einzuschalten. Allerdings darfst du nie vergessen, dass es darüber – theoretisch und praktisch – möglich wäre, ohne dein Wissen auf dein Gerät zuzugreifen. Außerdem kann gerade Bluetooth den Akkustand unnötig belasten.
Ergo: Schalte solche Verbindungen und auch den Standort nur dann ein, wenn du sie gerade wirklich benötigst.
7. Sei wirklich vorsichtig bei offenen WLAN-Netzen
Zwischen Bahnhof und Schnellrestaurant gibt es heute zahlreiche Orte, an denen du kostenloses WLAN vorfindest. Super, um dein Datenvolumen zu schonen, großartig, wenn du an diesem Ort keine gute Netzverbindung hast, katastrophal, wenn es um das Thema Sicherheit geht.
Denn wenn der Hotspot wirklich jedem offensteht oder nur irgendwelche fake-baren Login-Daten benötigt, musst du einfach annehmen, dass alles, was dein Handy in diesem Netzwerk aussendet oder empfängt, von anderen in diesem Netz abgefangen werden kann.
Damit solltest du hier bei einem Thema ganz kategorisch vorgehen: Übertrage in öffentlichen WLAN-Netzen niemals Passwörter (diese werden bei jedem Login-Vorgang übertragen, also Vorsicht!) und tätige darüber keinesfalls irgendwelche Zahlungen. Ganz besonders nicht, wenn du dazu über Apps oder den Browser beispielsweise Kreditkarteninformationen preisgeben musst.
Einen öffentlichen Hotspot solltest du nur zu deiner Unterhaltung nutzen. Zum Streamen, Surfen oder Videotelefonieren. Für alles andere solltest du das WLAN am Handy abschalten und über dein Mobilfunknetz agieren – das ist deutlich sicherer.

8. Stecke das Handy niemals in die Gesäßtasche
Zugegeben, Handy- und Hosenmode gehen schon seit einigen Jahren getrennte Wege. Wo es früher selbst bei eng geschnittenen Sachen problemlos möglich war, das Mobiltelefon in die vorderen Taschen zu stecken, so sind viele Smartphones heute längst so groß, dass man sie dort beim besten Willen nicht mehr hineinbekommt.
Es ist also prinzipiell wenigstens verständlich, wenn du die größten Taschen einer jeden Hose nutzt: eben die auf der Rückseite. Nur wirst du, wenn du selbst die Erfahrung noch nicht gemacht hast, wahrscheinlich zumindest in deinem Bekanntenkreis problemlos Leute finden, die es kennen: Man steckt das Handy in die Gesäßtasche, vergisst es, nur um beim nächsten Hinsetzen durch ein hässliches Knacken erinnert zu werden – der Sound eines gebrochenen Displays.
Wir wollen hier jetzt nicht auf irgendwelche angeblichen Belastungen durch Handystrahlen eingehen. Trotzdem solltest du das Handy allein aus Kostengründen nicht in der Gesäßtasche tragen. Außerdem gibt es für Diebe wirklich kaum einen besseren Ort, an dem sie unbemerkt zugreifen können.