Nissan Nismo, die Motorsportabteilung des japanischen Automobilkonzerns Nissan hat mich als Repräsentanten für die Trendlupe am 01. und 02. Juni 2013 nach Silverstone eingeladen, zur ersten Station im Rahmen des so genannten Jukeride-Projekts.
Ehrensache, dass ich mich da nicht zwei Mal habe bitten lassen.
Die Innovationen:
1. Das Juke Design:
Nissan geht seit Jahren extrem innovative Wege, um die Marke und deren Autos in vielerlei Hinsicht nach vorn zu bringen. Dies hat zur Folge, dass Autos wie der Nissan Juke erschaffen wurden, die sich durch ihr völlig anderes Design vom Einheitsbrei der anderen Hersteller absetzen, aber durch dieses Design gleichzeitig auch sehr polarisieren: Man liebt es oder man hasst es.
2. Die GT Academy:
Einen ebenso neuen und abgefahrenen Weg geht Nissan seit Jahren auch bei der Besetzung ihrer Fahrerplätze im Motorsport. So entstand die „GT Academy“, ein Projekt, das den Traum vieler Daddler, Zocker und Gamer-Nerds in Erfüllung gehen lässt. So spielt man auf der Sony Playstation so lange das berühmte Rennsport-Spiel „Gran Turismo“ (GT), bis man es schafft, sich für die diversen Endrunden der GT Academy zu qualifizieren. Gewinnt man diese auch, winkt einem eine 6-monatige Ausbildung zum Rennfahrer und die Teilnahme an einem echten Autorennen, in dem man gegen Profis fährt. Wer also gestern noch im Kinderzimmer des elterlichen Hauses die X-, Dreieck-, Quadrat- und Kreistasten seines Controllers drückte, kann heute schon ein Rennfahrer werden. Denn über die gewonnene Rennteilnahme hinaus besteht durchaus die Chance, länger dabei sein zu dürfen.
3. Der Jukeride:
Apropos Rennport: Nissan ist gerade dabei, einen speziellen Juke zu
entwickeln, der das jeweilige Nismo-Team dadurch an die Spitze führen
soll, dass er wichtige Daten und Informationen sammelt, welche dann zur
steten Verbesserung der gesamten Performance von Wagen und Team führen
sollen. Das Besondere dabei ist, dass der Wagen auch gleichzeitig ein
Landeplatz für eine Drohne darstellt, die völlig verschiedene Aufgaben
(Bilder schießen, Videos drehen, etc.) erfüllen und an den Juke
weitergeben kann.
Der Erste Tag in Silverstone:
Und das alles war es auch, was ich als Gast in Silverstone erleben
durfte. Johnny Herbert, die Formel-1-Legende, begrüßte uns zunächst in
Silverstone, um uns in das folgende Wochenende einzuführen. Wir durften
zunächst die Rennstrecke besichtigen und die ersten Fragen über Nissan
und Nissan Nismo stellen. Dann ging es in die Boxengasse, wo wir live
Boxenstopps von Formel-3-Autos, die gerade auf der Strecke ihre Runden
drehten, erleben durften,. Es war laut, es war hektisch und es war
schnell. Bei dieser Gelegenheit besuchten wir auch die Box des Nissan
Nismo Teams, das gerade akribisch daran arbeitete, die Rennwagen für das
Rennen am folgenden Tag vorzubereiten. Bei dieser Gelegenheit konnte
ich mit dem Vorjahres-Gewinner der GT Academy, Peter Pyzera, reden, der
sich auf das bevorstehende BES-Silverstone-Rennen in der Pro-Am Klasse
vorbereitete (welches er mit seinem Team dann auch gewann –
GLÜCKWUNSCH). Uns wurde gezeigt, welche Werte bei den Tests und den
Rennen registriert, ausgewertet und analysiert werden. Das gesamte Team
stand uns dabei Rede und Antwort.
Es ging weiter zur Körper-Analyse, die
die Fahrer über sich ergehen lassen müssen, wo einem nicht nur das
aktuelle Körpergewicht, sondern auch der Körperfett und Wasseranteil
mitgeteilt wird. „Völlig überraschend“ wurde mir mitgeteilt dass ich zu
viel wiege und von meiner Topform noch ein wenig entfernt bin. Dann ging
es in den Formel-1-Simulator, in dem jeder zunächst die
Silverstone-Strecke absolvieren durfte, man danach die gelieferten Daten
checkte, Tipps vom Team zur Verbesserung der eigenen Leistung erhielt,
um dann wieder die Strecke absolvieren zu dürfen. Es war tatsächlich
beeindruckend, zu sehen, wie groß der Einfluss der Analyse-Geräte ist
und wie schnell man sich anhand derer (und mit Hilfe der Trainer)
verbessern konnte. Spaß gemacht hat auch das „Lichtspiel“, bei dem man
aufleuchtende Lampen an einer Wand in einer bestimmten Zeit wieder
ausmachen sollte, um das eigene Reaktionsvermögen und die Koordination
zu verbessern.
Schließlich kam es dann zum Höhepunkt des ersten
Tages: In einem Nissan 370Z mit einem Trainer auf dem Beifahrersitz
wurde über die Rennstrecke geheizt. Sinn und Zweck der Übung war es
erneut darzulegen, wie man sich anhand der technischen Daten und der
richtigen Betreuer verbessern kann. Und so war es dann auch. Nachdem ich
ein paar Runden auf der Rennstrecke absolvierte und mich dabei mehr
schlecht als recht anstellte, wurde meine Leistung analysiert,
besprochen und diskutiert. Im zweiten Durchgang habe ich es dann
geschafft, mich um rund 12 (!) Sekunden zu verbessern. Alles in allem
eine extrem interessante, aber vor allem spaßige und einmalige
Erfahrung, die Nissan mich machen ließ. Es war großartig.
Der zweite Tag in Silverstone:
Der zweite Tag war der kreativen Seite aller Gäste gewidmet. Uns wurde
das Jukeride-Projekt noch einmal näher gebracht und wir sollten vor
allem anhand der zuvor gemachten Erfahrungen mit den einzelnen
Team-Mitgliedern und Entwicklern die Chancen und Risiken des Projektes
besprechen. Wir hatten etliche Fragen zu Fahrzeug und Drohne und konnten
so beginnen, Ideen zu entwickeln. Dabei wurde mehr und mehr klar, dass
die Drohne und der Juke weitaus mehr Möglichkeiten bieten, als nur
Bilder und Daten von der Strecke und dem jeweiligen Rennwagen zu
liefern. Hilfreich war in diesem Zusammenhang natürlich die Anwesenheit
von Johnny Herbert, der den Anwesenden beim Brainstorming und der damit
verbundenen Diskussion aufgrund seiner jahrelangen Formel-1-Erfahrung
eine Leitlinie geben konnte, worauf es bei einer Weiterentwicklung eines
Rennsport-Teams vor allem ankommt und was besonders beachtet werden
müsse. Jeder trug seine Gedanken und Ideen bei, so dass viele
verschiedene Aspekte besprochen werden konnten und Gäste ebenso wie
Nissan zufrieden über das gesamte Silverstone Wochenende waren.
Aber das Jukeride-Projekt geht weiter…. to be continued… in Le Mans….