Die Kunst des Zigarrenrauchens und die Rolle des Humidors

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Oft assoziieren wir „Zigarre rauchen“ mit elegant gekleideten Herren in einem stilvollen Billardzimmer, einem Glas Whisky und tiefgreifenden Gesprächen über lokale Politik. Im Hintergrund spielt sanfter Jazz von einem Vintage-Plattenspieler und das knisternde Kaminfeuer wirft tanzende Schatten der Anwesenden an die Wände, als würden sie sich in die Konversation einmischen. Diesem Bild von Eleganz und Klasse folgend, sollte auch die Aufbewahrung gewählt werden. Für die Liebhaber von Zigarren gelten Humidore als Schatzkammern, die nicht nur eine Freude für das Auge sind, sondern auch einen praktischen Nutzen haben.

Was sind Humidore?

Humidore, abgeleitet vom lateinischen Wort „humidus“ für „feucht“, sind spezielle Behälter, in denen Zigarren gelagert werden. In der Regel sind sie aus Holz gefertigt, wobei Zedernholz, eine Art von Kiefern, oft bevorzugt wird. Da erstklassige Zigarren reine Naturprodukte ohne zusätzliche Chemikalien oder Konservierungsmittel sind, sind sie äußerst empfindlich gegenüber Umweltveränderungen. In einer zu trockenen und warmen Umgebung können sie brüchig werden, was zu Rissen im Deckblatt führt und die Zigarre unbrauchbar macht. Zu viel Feuchtigkeit hingegen begünstigt die Schimmelbildung, was ebenfalls die Qualität der Zigarre beeinträchtigt.

Ein Humidor verfügt über ein ausgeklügeltes Befeuchtungssystem, das dazu dient, eine konstante relative Luftfeuchtigkeit von 69 bis 72 Prozent zu gewährleisten. Dies ermöglicht die Aufbewahrung von Zigarren über mehrere Jahre, ohne dass sie an Geschmack oder Aroma verlieren.

Die verschiedenen Arten im Überblick

Heutzutage gibt es eine große Auswahl an Humidoren und immer wieder stellt sich für Zigarrenliebhaber die Frage, welche Aufbewahrungsmöglichkeit die richtige ist. Grundsätzlich kann zwischen Humidoren mit elektrischem Befeuchter, Humidoren mit Acrylpolymeren und Humidoren, die mit einem Schwamm befeuchtet werden, unterschieden werden.

Elektrisch befeuchtete Humidore sind häufig in größeren Ausführungen oder als Schrankhumidore zu finden. Ein integriertes Hygrometer überwacht die Luftfeuchtigkeit, während ein elektrischer Befeuchter diese anpasst, um das ideale Klima zu erhalten. Für den privaten Gebrauch können sie als zu laut oder kostspielig empfunden werden. Doch für kommerzielle Anwendungen oder umfangreiche Sammlungen sind sie optimal, da sie das Risiko von Schimmelbildung reduzieren und konstante Bedingungen gewährleisten.

Humidore mit Acrylpolymeren verwenden spezielle Kristalle, die konstant Wasser an ihre Umgebung abgeben. Diese Kristalle stoppen die Feuchtigkeitsabgabe bei einer Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent. Wer die Kristalle alle zwei Jahre wechselt, verhindert die Bildung von Bakterien im Befeuchter.

Die einfachste Methode sind Humidore, die einen Schwamm als Befeuchtungselement verwenden. Der Schwamm nimmt das Wasser auf und lässt es allmählich verdunsten. Obwohl diese Methode kosteneffektiv und einfach ist, kann sie für Anfänger tückisch sein. Regelmäßige Kontrollen und ein gewisses Maß an Erfahrung sind erforderlich, um den Feuchtigkeitsgehalt zu steuern. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Schimmel und Bakterienbildung innerhalb des Schwamms.

Was bei der Verwendung zu beachten ist

Vor dem ersten Gebrauch sollten alle Holzoberflächen, auch die Innenseiten, mit einem Tuch abgewischt werden. Damit das Holz eine Grundfeuchtigkeit aufnehmen kann, sollte ein Glas mit destilliertem Wasser in den Humidor gestellt und 3 Tage dort belassen werden. Bei Humidoren mit Acrylpolymerbefeuchtern wird die Verwendung einer Propylenglykollösung zur Befeuchtung empfohlen.

Ein optimaler Standort für den Humidor zu Hause ist fernab von Außenwänden, Heizkörpern und Fenstern. Zudem sollte direktes Sonnenlicht vermieden werden, da es dem Humidor schaden kann.