UI! Der kommt aber selbstbewusst daher! Die Rede ist vom Citroen DS7 Crossback. Schwups, da ist der erste Fehler schon passiert: Das SUV ist kein Citroen – im eigentlichen Sinne. DS ist die Nobel- bzw. Premiummarke der Franzosen. Als Vergleich, zum Verständnis, darf man hier Toyota und seinen Ableger Lexus heranziehen. Etwa so verhält es sich mit Citroen und DS. Der DS7 Crossback ist das erste SUV der Nobelmarke und zeigt sich auf den ersten Blick von seiner besten Seite. Was das neue Modell auf dem Kasten hat, haben wir unter die (Trend-)Lupe genommen.
DS7 Crossback Design – Stattliche Haute Couture
Der DS7 Crossback ist kein kleines SUV: Mit einer Gesamtläng von 4,57 m visiert er Mitstreiter vom Schlage eines Audi Q5 oder Ford Edge an. Ähnlich wie der Audi, ist der Franzose aber nobler eingruppiert – und das zeigt er ganz unverhohlen. Sanft fließende Linien, viel Chrom und der dezente Gelände-Look demonstrieren den Premium-Charme durchaus deutlich.
Wir wollen das Pferd einmal von hinten aufzäumen und starten unseren optischen Rundgang am Heck. Hier stechen die Range Rover-esquen Rückleuchten besonders ins Auge, die mit einem satten Chrom-Liedstrich betont werden. Auffällig ist zudem ihre Struktur, die aus Rauten und Dreiecken besteht und der Heckpartie damit eine angenehme Eigenständigkeit verleiht. Konzentriert man sich zu lange auf die Leuchte, können sie beinahe hypnotisch wirken. Typisch für unsere Zeit: die geradezu winzige Heckscheibe, die den Blick nach hinten enorm einschränkt.
Vorn begegnet der DS7 Crossback dem Betrachter mit einem prominenten Kühlergrill. Die Form erinnert ein wenig an den Mitstreiter aus Ingolstadt, die grobe Vergitterung suggeriert Sportlichkeit und Selbstbewusstsein. Prägnant geben sich die ernst dreinschauenden Voll-LED-Scheinwerfer, die ebenfalls einen satten Chromschatten verabreicht bekommen haben. Ansonsten dominieren horizontale Linien, die dem SUV zu mehr optischer Breite verhelfen.
Interieur – Der DS7 Crossback trennt streng
Die Mauer ist zwar schon seit über 28 Jahren Geschichte, doch im DS7 Crossback taucht sie wieder auf. Die Mittelkonsole ragt hoch auf und separiert den Fahrer deutlich von seinem Beifahrer. Das wirkt allerdings nicht einengend, wie einst die innerdeutsche Trennung, sondern schafft ein modernes und sicheres Gefühl. Es wirkt ein wenig so, als würde man in einer Trutzburg platznehmen.
Ist man über diesen Punkt hinweg, wird man feststellen, dass die Haute Couture nicht gerade praktisch im Alltag ist. Beispiel: Die Tasten rund um den Automatik-Wahlhebel in der Mittelkonsole sind in ihrer Dreiecksform bestechend schön – keine Frage. Auch ihre qualitative Anmutung ist über jeden Zweifel erhaben. Ihre Bedien- und Ablesbarkeit stand jedoch nicht an oberster Stelle im Lastenhaft. Da wir gerade beim Thema sind: Nachlässigkeiten in der Verarbeitung sucht man im gesamten Innenraum vergebens. Die Kontrastnaht im Armaturenbrett ist ebenso sexy wie hochwertig. Schön ist auch die analoge Uhr zwischen den mittigen Luftausströmern, die einen augenzwinkernden Kontrast zur sonst so digitalen DS7 Crossback-Welt setzt.
Ganz recht: Der Innenraum könnte auch gut als Kommandobrücke eines Raumschiffs durchgehen. Die stets digitalen Instrumente bieten beispielsweise ein Nachtsichtsystem – ein Novum in dieser Klasse, das das Erkennen von unter anderem Fußgängern ermöglicht. Auffällig auch der schier riesige Touchscreen mit Online-Infotainment in der Fahrzeugmitte. Zur Unterstützung beim Fahren stehen darüber hinaus zahlreiche Assistenten parat, wie etwa ein automatischer Abstandstempomat, eine Panorama-Kamera oder ein Infrarot-System, das die Augen des Fahrers überfacht und Sekundenschlaf erkennt.
Platz bietet das SUV obendrein. Sowohl auf den ausladenden Vordersitzen, wie auf der Rückbank kann man es sich gutgehen lassen. Das dicke Leder lädt zum Verweilen ein, während der Laderaum mit seinen 555 Litern Basisvolumen selbst gehobenen Ansprüchen genügt. Umklappen kann man obendrein. Da sage noch einer, dass Haute Couture nicht praktisch sein kann.
Fahren auf Wolke DS7 Crossback
DS – bei vielen kommen da Erinnerungen an den Ursprung der Marke auf, an den heutigen Oldtimer. Mit seinem hydropneumatischen Fahrwerk war der Oldie ultra-weich und Schiffschaukel-artig unterwegs. Das sind Attribute, die sich der DS7 Crossback verkneift. Dennoch gibt sich das SUV betont komfortabel. Anders als manch anderer SUV nervt er nicht mit übertriebener Härte, sondern mit hohem Langstrecken-Komfort. Die schnelle Landstraßen-Hatz ist indes nicht seins.
Bei den Motoren hat man die Auswahl zwischen drei Aggregaten. Da wäre zum einen der 1.5 Liter Diesel mit 130 PS, der bei rund 31.500 Euro startet. Darüber rangiert ein 2.0 Liter Selbstzünder mit 180 PS und 400 Nm, der es auf 215 km/h Höchstgeschwindigkeit schafft und in 9,5 Sekunden auf 100 km/h spurtet. Mit 39.790 Euro ist er nicht ganz günstig, auch wenn hier schon die Achtgang-Automatik inklusive ist. Als einziger Benziner steht aktuell ein 1.6 Liter Vierzylinder mit Turboaufladung in der Liste. Er entwickelt dynamische 225 PS und macht dem 1,6-Tonner Beine. Daneben soll in absehbarer Zukunft ein Plug-In Hybrid kommen. Es wird von einer Systemleistung von rund 200 PS und einer rein elektrischen Reichweite von etwa 50 km gesprochen. In der Realität muss sich das noch zeigen. Fest steht aber schon jetzt, dass der DS7 Crossback eine herzlich willkommene Alternative zu den teils beliebig wirkenden Konkurrenten ist. Der französische Charme des DS7 Crossback bleibt hingegen im Gedächtnis. Ob diese Kombination in Deutschland ankommt?
Weitere Informationen findet ihr unter www.dsautomobiles.de