Außerorts geblitzt: Bußgelder, Punkte & Fahrverbot im Überblick

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Jeder Autofahrer wird wissen, dass das Fahr- und Geschwindigkeitsgefühl auf Landstraßen und Autobahnen ein anderes ist als in der Stadt. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass es außerorts rascher zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung kommt als innerorts. Doch dies bedeutet nicht, dass keinerlei Strafen drohen. Denn auch außerorts müssen die geltenden Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten werden. Wer hier erwischt wird, muss mit der Verhängung eines Bußgeldes, möglicherweise sogar mit Punkten im Fahreignungsregister Flensburg oder sogar mit einem Fahrverbot rechnen. Wie genau dies im Detail aussieht, wird nachfolgend erläutert.

Welche Strafen drohen, wenn man außerorts geblitzt wird?

Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt laut Straßenverkehrsordnung (StVO) eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h für Pkws, sofern es keine andere Beschilderung gibt. Lkws, sowie Gespanne mit Anhängern dürfen zwischen 60 und 80 km/h fahren. Kommt es zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung, begeht der Fahrer eine Ordnungswidrigkeit. Wird er dann auch noch geblitzt, droht ihm eine entsprechende Bestrafung.

Dabei kann es sich um die folgenden Sanktionen handeln:

  • Bußgeld
  • Punkte im Fahreignungsregister Flensburg
  • Fahrverbot

Wie hoch das Bußgeld ausfällt, ob Punkte verhängt werden oder es sogar zum Fahrverbot kommt, hängt von der jeweils überschrittenen Geschwindigkeit ab. Fakt ist, dass es außerorts meist dazu kommt, dass das Maß der Geschwindigkeitsüberschreitung meist höher ausfällt als innerorts, da außerhalb einer geschlossenen Ortschaft ohnehin ein schnelleres Tempo angestrebt wird als innerhalb.

Gut zu wissen: Als „außerorts“ wird stets der Bereich bezeichnet, der sich außerhalb einer geschlossenen Ortschaft befindet. Gekennzeichnet werden diese Bereiche durch entsprechende Ortseingangs- und -ausgangsschilder.

Außerdem können Fahrer grundsätzlich damit rechnen, dass vor der Verhängung einer Strafe stets der Abzug einer Toleranzgrenze eingehalten wird. Geblitzt wird man daher in der Regel erst, wenn man mehr als 4 km/h zu schnell war. Lag man noch knapp darunter, entgeht man möglicherweise einer Strafe.

Ab welcher Geschwindigkeit gibt es Punkte oder ein Fahrverbot außerorts?

Die jeweiligen Sanktionen sind laut Bußgeldkatalog gestaffelt. Ein Fahrverbot oder Punkte im Fahreignungsregister werden somit nicht umgehend verhängt, nachdem es zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung kam.

Fahrer können sich an dieser Richtlinie orientieren:

  • ab 21 km/h zu viel werden Punkte im Fahreignungsregister verzeichnet
  • ab 26 km/h zu viel müssen Wiederholungstäter mit einem Fahrverbot rechnen
  • ab 41 km/h zu viel kommt es zur Verhängung eines Fahrverbots, sofern es nicht zuvor bereits zur Geschwindigkeitsüberschreitung kam

In Bezug auf das Fahrverbot müssen Fahranfänger ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h ebenfalls mit einem Fahrverbot rechnen. Außerdem wird von ihnen verlangt, ein Aufbauseminar zu belegen, um ihr Wissen rund um die Verkehrsregeln zu festigen. Gleichzeitig verlängert sich ihre Probezeit. Gehen sie den geforderten Pflicht nicht nach, kann ihnen der Führerschein auch länger oder sogar dauerhaft entzogen werden.

Wie hoch sind die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb geschlossener Ortschaften?

Um einen vollständigen Überblick zu den jeweiligen Bußgeldern und Strafen zu erhalten, fassen wir die Sanktionen in der nachfolgenden Tabelle zusammen:

ÜberschreitungBußgeldhöhePunkte/Fahrverbot
bis 10 km/h48,50 Euro 
11 bis 15 km/h68,50 Euro 
16 bis 20 km/h88,50 Euro 
21 bis 25 km/h128,50 Euro1 Punkt
26 bis 30 km/h178,50 Euro1 Punkt/(1 Monat)*
31 bis 40 km/h228,50 Euro1 Punkt/(1 Monat)*
41 bis 50 km/h348,50 Euro2 Punkte/1 Monat
51 bis 60 km/h508,50 Euro2 Punkte/1 Monat
61 bis 70 km/h633,50 Euro2 Punkte/2 Monate
über 70 km/h738,50 Euro2 Punkte/3 Monate

Die eingeklammerten Angaben beim Fahrverbot entsprechen der Vorgabe, dass ein solches nur dann verhängt wird, wenn es zuvor innerhalb von 12 Monaten schon einmal zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 26 km/h oder mehr gekommen ist.

Innerhalb des angegebenen Betrages sind in der Regel, unabhängig von der Höhe der Überschreitung, Verwaltungsgebühren in Höhe von 28,50 Euro enthalten.

Gibt es Unterschiede bei den Strafen für Pkw, Lkw und Motorräder?

Die oben aufgeführte Tabelle stellt in erster Linie die Sanktionen für Fahrer eines Pkws oder Motorrads dar. Besitzt das Fahrzeug jedoch mehr als 3,5 Tonnen Gewicht und es kommt zu einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit, wird ein höheres Bußgeld fällig. Zudem werden bereits ab 16 km/h zu viel Punkte in Flensburg verteilt.

Als Beispiel: Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 1 und 20 km/h müssen Lkw-Fahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 30 bis 140 Euro rechnen. Lag die Überschreitung bei 16 bis 20 km/h, kommt außerdem ein Punkt im Fahreignungsregister hinzu.

Selbiges gilt übrigens auch für Gespanne, also Fahrzeuge, die einen Anhänger hinter sich herziehen. Sie zahlen außerorts bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 10 km/h ein Verwarngeld in Höhe von 30 Euro. Sind es 11 bis 15 km/h, droht ein Bußgeld von 50 Euro. Ab 16 km/h sind es dann, ähnlich wie beim Lkw, 140 Euro Bußgeld sowie ein Punkt im Fahreignungsregister Flensburg.

Übrigens: Kommt es wirklich zur Verzeichnung eines Punkts in Flensburg, stellt dieser lediglich eine Vormerkung dar. Nach zwei Jahren gilt dieser Punkt als verjährt und wird somit wieder aus dem Register gestrichen.