Werbung | Social Trading – lohnt sich das?

Eine bequeme Möglichkeit das eigene Aktienportfolio zu steuern, ist Social Trading. Privatanleger können sich hierbei auf einer Social Trading-Plattform ein „Vorbild“ suchen und sich ihm bei der Geldanlage anschließen. Sie werden also zu Followern. Steigt der Kurs, profitieren sie in entsprechendem Verhältnis von den Erfolgen des sogenannten Signalgebers. Dieser erhält für seinen Erfolg eine Provision. Außerdem kann jeder das Portfolio und die Kursentwicklung des Trades und der Follower einsehen und Fragen ins Forum stellen, die von einer Schar von Anlegern beantwortet und kommentiert werden. Im Grunde genommen funktioniert alles ähnlich wie auf einer Social Media-Seite, nur dass man seinem „Freund“ gleichzeitig noch die Geldanlage in die Hand drückt. Die aktuell größten Social Trading Plattformen sind Wikifolio, Zulutrade und eToro. Wer sich über die Angebote einen Überblick verschaffen möchte, kann das beispielsweise bei brokervergleich.net tun.

Problematisch wird es bei sinkenden Kursen

Solange mit den Anlagen alles gut läuft, können sich die Anleger über teils saftige Kursgewinne freuen. Allerdings hat die Erfahrung viele Investoren in jüngster Zeit auch gelehrt, dass nicht immer alles rund läuft. Durch die zum Teil deutlichen Kurskorrekturen in den vergangenen Monaten haben viele Anleger entweder Geld oder zumindest einen Teil der bis dahin aufgelaufenen Wertsteigerungen wieder verloren. Das Problem war in vielen Fällen, dass sich die Anleger quasi blind auf die Aktivitäten der Signalgeber verlassen haben. Einige hatten ihr Portfolio überhaupt nicht im Blick gehabt oder gehofft, dass es schon irgendwie gut gehen würde. Das Vertrauen der Anleger in „ihren“ Investor war einfach zu groß und teilweise sogar ungerechtfertigt gewesen. Wer nicht rechtzeitig ausgestiegen ist und seine Anteile verkauft hat, hatte dann das Nachsehen, oft mit schmerzhaften finanziellen Einbußen.

Besonders große Verluste sind vor allen Dingen dort entstanden, wo neben Aktien auch derivative Finanzinstrumente gehandelt wurden. Andere Anleger wiederum haben sich zu panikartigen Verkäufen verleiten lassen, wodurch sie Verluste erst realisiert haben. Mit ein wenig Geduld wären sie besser gefahren, da viele Kurse in der Zwischenzeit auch wieder angezogen haben. Es gab auch Fälle, wo sogar explizit vor den Gefahren im Portfolio einiger Anleger gewarnt wurde. Die Ratschläge wurden dann entweder gar nicht beachtet oder in den Wind geschlagen. Bei einigen Signalgebern sah es sogar so schlimm aus, dass die Betreiber der Social Trading-Plattform die Follower zwangsweise von ihren „Vorturnern“ abgekoppelt haben.

Was kann daraus gelernt werden?

Es kann den Anlegern keinesfalls abgenommen werden, sich um ihre Anlagen notfalls auch selbst zu kümmern, auch wenn sie die Details der Anlage einem anderen überlassen. Wenn es nicht so gut läuft, muss im Zweifel auch die Entscheidung getroffen werden auszusteigen. Bei normalen Kursschwankungen, die im Rahmen bleiben, ist der Exit jedoch nicht in jedem Fall angesagt. Viele Anleger denken einfach noch zu kurzfristig. Gerade im Aktienhandel ist eine langfristige Sichtweise gefragt. Die Entwicklung hat in den letzten dreißig Jahren gezeigt, dass Aktien gegenüber festverzinslichen und damit zumeist sicheren Anlagen eine wesentlich bessere Performance gezeigt haben.

Eines der größten Probleme auf den Social Trading-Plattformen ist, dass es keinerlei Überprüfungen hinsichtlich der Qualifikation bei den Muster-Tradern gibt. Manche hatten auch einfach nur Glück gehabt, um in die Position eines Signalgebers zu kommen. Für eine Krisensituation haben sie keinerlei Sicherungen getroffen und auch dann noch, als es schon bergab ging, fortlaufend die falschen und zu riskante Entscheidungen getroffen. Das Problem ist auch, dass viele Follower einige der Anlagen nicht richtig verstehen. Eine Haftung seitens der Social Trading Plattform oder der Signalgeber gibt es auch nicht. Das Geld ist somit in vielen Fällen unwiederbringlich verloren. Für einige sicher ein schmerzhaftes Lehrgeld. Es kommt also in erster Linie darauf an, aus den Fehlern zu lernen und diese so nicht zu wiederholen.