Werbung | E-Books mit neuen Funktionen sollen die Kundschaft überzeugen

Es gibt ja mittlerweile einige E-Books auf dem Markt. Viele sind dabei einem normalen Buch nachempfunden. Man muss auch hier "Umblättern". Ein E-Book kann aber auch noch viel mehr bieten als das.

Der Autor und Wissenschaftsjournalist Jürgen Neffe entwickelte das E-Book-Format Libroid, das er jetzt auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert hat. Dieses E-Book soll den Text eines Buchs erweitern, ohne den Leser im Lesefluss zu stören. Dazu werden Videos und Fotos nicht in den Textabschnitten selber untergebracht, sondern werden als passende Zusatzinhalte in separaten Spalten links und Rechts dargestellt. Dadurch kann man in der Mitte den seitenlosen Text des Buchs von Anfang bis Ende vertikal scrollen. Hält man das E-Book hochkant, verschwinden die Spalten links und rechts und man erhält mögliche Zusatzinformationen per Hyperlinks dargestellt.

Jürgen Neffe möchte das Interesse auch bei anderen Autoren wecken. Sie sollen mit einem Composer ihre Bücher für Libroid fit machen können. So könnte ein Autor der über Beethoven schreibt beispielsweise auch Original-Manuskripte und Audiostücke mit in das E-Book einbauen. Zunächst soll die Buchplattform für iOS-Geräte im App Store erscheinen.

Diese Art von E-Book scheint an Beliebtheit zuzunehmen. Ermöglicht es doch mehr als nur einfaches Lesen. Das haben mittlerweile auch andere größere Verlage mitbekommen und experimentieren inzwischen ebenfalls mit der Gestaltung digitaler Bücher auf Tablets und Smartphones. So gibt es schon Bücher, die eine Menge zusätzliche Inhalte besitzen. Eine Einstein-Monographie ist beispielsweise mit Originalvideos und -dokumenten angereichert, in "Strohfeuer" von Sascha Lobo können Leser aus dem Buch heraus Fragen zu Textstellen an den Autor versenden oder Bernhard Hoeckers und Tobias Zimmermanns Reisetagebuch "Meilenweit für kein Kamel" enthält Reisevideos und Originalmanuskriptseiten.

Auch das bekannte Langenscheidt bietet in einigen seiner Titel interaktive Lernelemente an. Hier kann beispielsweise ein Sprachtest in "Schwäbisch für Anfänger" absolviert werden. Langenscheidt will demnächst auch Fremdsprachen-Lektüre mit interaktiven Sprachübungen herausbringen.

Ein E-Book kann also mehr als ein normales Buch. Aber es bleibt abzuwarten ob sich die Geräte gegenüber dem normalen Buch durchsetzen werden. Es wird auf jeden Fall noch viele Buchmessen geben wo das gute alte Buch aus Papier die Nase vorne hat.