Werbung | Canon G7x Mark III Test: alles besser oder doch nur heiße Luft?

Anzeige wegen Markennennung

Kommt eine neue Version eines Produkts, so erwartet man Verbesserungen. Die Canon G7x Mark II ist unser All-Time-Favorite für kurze knackige Clips, neudeutsch Vlogs genannte Videos. Die Canon G7x Mark III verspricht in vielen Punkten besser zu sein als der Vorgänger, doch der Test ernüchtert und stellt vor allem den hohen Preis und den Datenschutz in Frage.

[aartikel]B07V3NBJC3:left[/aartikel]Grund für den Test der neuen Canon G7x Mark III waren die neuen Funktionen Livestreaming, Slo-Motion und 4K Videos. Hier und da sollten auch weitere Verbesserungen zu sehen und spüren sein, zumindest laut Canon. Größter Kritikpunkt war direkt das Livestreaming. Im Marketing spricht Canon von direktem Livestreaming auf die beliebte YouTube-Plattform. Es scheint so als sei nur ein funktionierendes Wlan-Netz notwendig. Was Canon allerdings vergisst zu erwähnen, dass es bei weitem nicht so direkt ist.

Denn um das Livestreaming zu nutzen, muss man auf eine weitere Plattform (Canon iMAGE Gateway) die Live-Bilder übertragen. Diese weist immerhin direkt bei der Installation hin, dass sie alles andere als DSGVO-konform ist. Denn nicht nur werden die Bilder über einen Drittanbieter zu YouTube geschickt, sondern auch über weit außereuropäische Drittserver. Es ist nicht näher beziffert wo diese stehen, wohl aber das hier sensible Daten wie IP-Adresse, MAC-Adresse diverse Geräte und die UUID abgegriffen werden. Mehr als enttäuschend. Da lohnt sich das altbekannte HDMI-Kabel noch immer deutlich mehr als direkter Video-Ausgang.

Die 4K-Videos sind aufgrund des 1-Zoll-Sensors überraschend gut. Qualitativ auf jeden Fall für die üblichen Sozialen Plattformen zu gebrauchen. Auf großen TV-Endgeräten allerdings fällt dann doch auf, dass man sich hier mit einer äußerst kompakten Kamera bewegt. Ebenfalls neu ist die Funktion für Slow-Motion Clips. Dann nimmt die Kamera mit 120 Bildern pro Sekunde auf. Passend für etwas ruhigere Bewegungen oder Action-Clips mit dem Auge für’s Detail. Auch hier kann die Mark III (bei gutem Licht) punkten.

Verbesserungen, die wir uns von der Mark III erhofft haben, blieben leider aus. Die Mark II als auch die Mark III verlieren manchmal den Fokus, wenn man – typisch der Kamera – vloggt und sich damit selbst filmt. Die generelle Qualität ist vergleichbar mit der Mark II. Wer die Kamera also nur für diesen Zweck nutzt, benötigt das Upgrade definitiv nicht. Lediglich die Möglichkeit das gesamte nun auch in 4K bei einem kompakten Gehäuse umsetzen reizt ein wenig. Insgesamt bleibt auch die Mark III, wie schon die Mark II, eine bessere Filmkamera als Fotokamera. Der Auslöser ist leider etwas langsam und dadurch sind besonders Schnappschüsse oft verwackelt oder nicht in bester Schärfe. Bei ruhigen Motiven, insbesondere noch unter Einsatz eines Stativ, sind die Bilder aber gestochen scharf.

Wen das leicht unsichere Livestreaming nicht abschreckt, der sollte sich die Canon G7x Mark III ruhig etwas näher anschauen. Abgesehen von diesem oder dem 4K-Feature, lohnt das Upgrade allerdings eher weniger und man ist derzeit mit einer preisgünstigen Mark II besser beraten.

Text (c) Fabian Meßner | Fotos Canon