Der Nissan Qashqai e-Power – und plötzlich macht der Verbrenner Sinn!

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Die ganze Welt scheint sich komplett auf die Elektromobilität eingeschossen zu haben. Reichweitenangst, ein lückenhaftes Ladenetz und dazu die Frage, wo eigentlich der Strom für den Betrieb von Elektroautos herkommt, lassen das Thema aber kritisch erscheinen. Nissan entzieht sich der Elektrifizierung nicht, sondern geht sie anders an: Der Nissan Qashqai e-Power setzt auf die Kraft der zwei Herzen. Jedoch nicht so, wie man es von anderen Herstellern kennt. Was versteckt sich hinter der Nissan e-Power?

Alles Elektro, oder was?

Unter e-Power versteht Nissan einen modernen Ansatz der Elektromobilität. Verbaut wird eine Kombination aus einem Batterie-elektrischem Antrieb und einem Verbrennungsmotor mit einem variablem Verdichtungsverhältnis. Unter dem Strich soll vor allem die Kraftstoffeffizienz im Mittelpunkt stehen. Dabei hat sich Nissan auf die Ansprüche der durchschnittlichen, europäischen Autofahrer konzentriert, die zu 70 Prozent in städtischen Gegenden fahren.

Der Nissan Qashqai e-Power stellt dabei ein Elektroauto dar, das nie geladen werden muss. Wie das gehen soll? Die Japaner kombinieren einen 1.5 Liter Dreizylinder mit 115 kW/156 PS und einem variables Verdichtungsverhältnis mit elektrifizierten Komponenten, wie einer Hochleistungsbatterie, einem Generator und einem Wechselrichter. Die elektrische Leistung gibt Nissan mit 140 kW/190 PS an.

Elektroauto: Fahren ohne Laden?

Das klingt alles zunächst nach einem gewöhnlichen Hybriden. Gewöhnlich ist der Ansatz von Nissan aber nicht: Im Nissan Qashqai e-Power erzeugt der Verbrenner den Strom für die E-Maschine. Je nach Bedarf fließt Strom über den Wechselrichter in die Batterie, direkt in den Elektromotor oder in beide gleichzeitig. Der Verbrenner arbeitet dem E-Motor dabei immer zu und treibt die Räder nie selbst an.

Auf diese Art und Weise kann der Dreizylinder immer im optimalen Drehzahlbereich gehalten werden. Je nach Anforderung wird dabei das Verdichtungsverhältnis angepasst und soll für bessere Kraftstoffeffizienz sowie geringere Emissionen sorgen und gleichzeitig ein gleichmäßigeres, kultivierteres Fahrverhalten ermöglichen. Doch nicht nur die Sparsamkeit steht im Fokus, sondern auch der Sportsgeist: Aufgrund dessen, dass der Nissan Qashqai e-Power grundsätzlich über einen E-Motor angetrieben wird, steht sein Drehmoment steht sofort parat – ohne Verzögerung. Wird hohe Beschleunigungsleistung abgerufen, wird die Kraft des Verbrenners direkt an den Elektromotor geliefert. Energie wird über Rekuperation zurückgewonnen.

Nissan Qashqai e-Power vertraut auf eine variable Verdichtung

Was hat es aber mit der variablen Verdichtung auf sich? Über einen Aktuator kann die Länge des Kolbenhubs variiert werden und die Verdichtung damit ein Spektrum von 8:1 bis 14:1 abdecken. Bei niedriger Leistungsabfrage – also bei konstanter Geschwindigkeit oder voller Batterie – wird eine hohe Verdichtung gewählt. Damit werden Verbrauch und Emissionen niedrig gehalten. Bei hoher Leistungsabfrage, wenn man etwa die Batterie lädt, wird auf eine geringe Verdichtung gesetzt. All dies läuft so nahtlos wie unmerklich.

Unter dem Strich fährt man also Auto, wie man es bisher gewohnt war: Tanken und fahren. Der Ladevorgang entfällt und ist nicht vorgesehen. Den jeweiligen Betriebsmodus wählt er Nissan Qashqai e-Power ganz allein und in Abhängigkeit des Ladezustands der Batterie. Clever und ziemlich komfortabel.

Fotos (c) Nissan