Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit: In Pebble Beach in Kalifornien geben sich die Reichen und Schönen die Klinke in die Hand, während zahlreiche Fahrzeuge vorgestellt werden. Gerne nutzen vornehme englische Nobelmarke das Wochenende für die Präsentation ihrer neuesten Kreationen – wie auch in diesem Jahr. Aber auch BMW lässt sich in diesem Jahr nicht lumpen und präsentiert ein ganz besonderes Stück – einen BMW 507 von 1957, den einst der King of Rock´n´Roll sein Eigen nannte.
Der BMW 507 darf gerne als so etwas, wie der erste waschechte Roadster verstanden werden. Er hat die typischen Proportionen mit seiner langen Motorhaube, dem kurzen Heck und der bodennahen Sitzposition für die Zukunft in Stein gemeißelt. Dennoch wurde von 1955 bis 1959 nur 254 Exemplare des Traum-Cabrios gefertigt, was ihn heute zu einem besonders seltenen und damit begehrenswerten Stück macht.
Schon damals war die Linienführung des BMW 507 so betörend, dass sie sogar Elvis Presley in ihren Bann zog. Als der „King“ seine Militärzeit im Nachkriegsdeutschland verbrachte, war es sofort um ihn geschehen: 1958 kaufte er das Cabrio von einem Frankfurter Autohändler. Aber bereits vor Presley war das Fahrzeug in prominenter Hand: Zunächst diente der „federweiße“ Roadster als Ausstellungsfahrzeug auf der IAA und später als Presse-Testfahrzeug. Anschließend kaufte ihn Hans Stuck und nutzte den Bayern als Sportgerät für zahlreiche Bergrennen. Er ist der Vater des heute ebenfalls legendären Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck und war in den 1950er Jahren bereits ein bekannter Rennfahrer. Nach einer Revision des Motors und Getriebes ging der BMW 507 schließlich in die Hände des King of Rock´n´Roll.
Doch die Freude über das Cabriolet währte nicht lang: Nach seiner Militärzeit in Deutschland verschiffte Elvis das Fahrzeug in die USA, verkaufte es aber recht schnell. Der Radio-Moderator und Petrol-Head Tommy Charles kaufte den Bayern für läppische 4.500 US-Dollar, ließ aber fast keinen Stein auf dem anderen. Da ihm die Leistung des originalen 3.2 Liter V8 mit seinen 150 PS nicht reichte, verpflanzte er einen Chevy-V8 unter die lange Motorhaube. Dafür musste unter anderem das Armaturenbrett weichen, um Platz für das uramerikanische Triebwerk zu schaffen. Doch auch bei ihm währte die Freude nicht lang und er verkaufte den Roadster wieder. 1968 landete das Cabrio schließlich bei Jack Castor – dem letzten Besitzer des BMW 507 mit der Fahrgestellnummer 70079.
Vor gut zwei Jahren fand die Crew von BMW Classic den „federweißen“ Schönling schließlich in der Scheune von Castor – in katastrophalem Zustand. Über zwei Jahre dauerte es, bis der BMW 507 wieder im Neuzustand erstrahlen konnte. Hauptgrund für die lange Instandsetzung war, dass es so gut wie keine Ersatzteile für das Cabrio gibt, da die Produktion seinerzeit so klein ausfiel. So musste BMW Classic viele Teile per Hand fertigen, wie etwa ein neues Armaturenbrett. Doch die Mannschaft leistete ganze Arbeit, sodass der BMW 507 von Elvis Presley wieder dasteht, wie frisch vom Band gerollt. In Pebble Beach kann man sich nun selbst vom traumhaft schönen Zustand überzeugen. Dann kann man dem Klang des V8 lauschen, die schönen Felgen mit Zentralverschluss begutachten und an der schwarz-weißen Lederausstattung schnuppern.
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