Das Fliegen im Wandel: Die Luftfahrt setzt auf Nachhaltigkeit und neue Technologien

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Themen wie der Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind schon seit einiger Zeit in aller Munde und auch im Bereich der Luftfahrt verändern sich die Bedingungen. Das Fliegen gestaltet sich mittlerweile dank digitaler Dienste, modernisierter Flugzeuge und neuen Regeln für den Klimaschutz deutlich umweltfreundlicher und komfortabler. In welche Richtung verändert sich die Branche und was genau bedeutet das für dich als Passagier? 

Das Fliegen mit dem Passagierflugzeug ist für viele Menschen ein ganz normaler Bestandteil des alltäglichen Lebens. Einige sind regelmäßig geschäftlich unterwegs, fliegen öfters in den Urlaub oder besuchen die Familie im Ausland. Gleichzeitig geraten Airlines immer stärker in den Fokus von Politik und Klimaschützern. Grund dafür ist der verhältnismäßig hohe CO₂-Ausstoß der Flugzeuge, welcher sich negativ auf das Klima auswirkt. Unternehmen benötigen jedoch internationale Verbindungen und immer mehr Menschen möchten verreisen. 

Um die gesteckten Ziele der Klimaschutzvorgaben zu erfüllen und gleichzeitig eine hohe Effizienz zu gewährleisten, arbeitet die Luftfahrtbranche bereits an einigen Lösungsansätzen. Passagierflugzeuge sollen „grüner“ werden. Es werden bereits neuartige Treibstoffe eingesetzt und digitale Services sollen das Reisen einfacher machen. 

Klimaschutz ist mittlerweile Pflicht: Das „Fit for 55“-Programm und SAF-Treibstoffe

Mit dem „Fit for 55“-Programm hat sich die EU dazu verpflichtet, ihre gemeinsame Emission von Treibhausgasen bis zum Jahr 2030 um mindestens 55 % im direkten Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren. 

In diesem Jahr (2025) wurde eine verbindliche Quote für den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) festgelegt. Alle europäischen Airlines sind dazu verpflichtet, ihrem Treibstoff (Kerosin) einen geringen Anteil SAF beizumischen. SAF-Treibstoffe (Sustainable Aviation Fuel) wird aus Abfällen oder Pflanzenölen hergestellt. Im Vergleich zu fossilem Kerosin kann SAF den CO₂-Ausstoß einer Passagiermaschine um bis zu 80 % reduzieren.

Einige europäische Airlines haben bereits in Partnerschaften mit Herstellern von SAF-Treibstoffen investiert, um sich ausreichend Nachschub zu sichern. Darunter die Lufthansa, welche mit den Unternehmen OMV und VARO Energy zusammenarbeitet. Auch British Airways und Air France-KLM verfolgen einen ähnlichen Ansatz. Seit Anfang dieses Jahres berechnet die Lufthansa einen Umweltzuschlag. Auf diese Weise sollen die Kosten für SAF-Treibstoffe zu einem Teil abgedeckt werden. Wenn du einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchtest, dann kannst du direkt während der Buchung einen geringen Extra-Betrag zahlen, um SAF-Treibstoffe auf diese Weise zu fördern.

Der Klimaschutz ist mittlerweile kein freiwilliges Extra mehr, sondern zu einem festen Bestandteil des internationalen Luftverkehrs geworden. Auch auf den Flugtickets wird immer häufiger angegeben, wie hoch sich der prognostizierte CO₂-Ausstoß des anstehenden Fluges gestaltet. 

Neue Technologie: Digitale Dienste und grünere Flugzeuge

Auch in puncto Technologie geht es steil bergauf, denn nicht bloß der Treibstoff der Flugzeuge verändert sich. 

Brandneue Passagiermaschinen wie der Airbus A350 und die Boeing 787 sollen laut offiziellen Angaben der Hersteller bis zu 25 % weniger Kerosin verbrauchen als die älteren Modelle. Einige europäische Airlines sind bereits dabei, ihre Flotten nach und nach zu erneuern. Es sind mittlerweile einige neue Modelle im Einsatz, was schon jetzt die Emissionen senkt, den Lärm reduziert und obendrein den Komfort an Bord erhöht.

Gleichzeitig gestaltet sich das Reisen digitaler. Der Check-in im Internet und die mobile digitale Bordkarte sind schon seit langem internationaler Standard. Zudem setzen immer mehr Flughäfen auf biometrisches Boarding, automatische Sicherheitskontrollen und Echtzeit-Informationen in Apps. Während des Flugs wird mittlerweile öfter WLAN angeboten und kontaktloses Bezahlen ist üblich. Auch die Unterhaltung an Bord lässt sich immer individueller an die persönlichen Vorlieben anpassen.

Zusätzlich spielen die zentralen Online-Plattformen der Airlines eine wichtige Rolle. Dort findest du Informationen zu Emissionen, neuen Flugzeugtypen und nachhaltigen Optionen. So kannst du auch ohne technisches Wissen nachvollziehen, wie sich ein Flug ökologisch auswirkt und welche Alternativen es gibt.

Forschung und Politik: Antrieb der Innovation

Neben der Gestaltung der geltenden Regulierungen fördern einzelne Staaten und die EU weitere innovative Technologien, welche der Nachhaltigkeit zugutekommen sollen.

Deutschland investiert fleißig in die Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeugen, welche auf lange Sicht ein emissionsfreies Fliegen ermöglichen könnten. Das Unternehmen Airbus arbeitet am sogenannten „ZEROe“-Programm und plant erste Passagierflüge mit Wasserstoffantrieb für die 2030er-Jahre. Zudem werden elektrische Regionalflugzeuge für kurze Strecken innerhalb Europas entwickelt.

Airlines müssen für jede einzelne Tonne CO₂, welche während eines Fluges ausgestoßen wird, zahlen. Aus diesem Grund ist es für die Fluggesellschaften wirtschaftlich effizienter, nachhaltigere Flugzeuge zu kaufen und SAF-Treibstoffe einzusetzen.

Auch die Digitalisierung treibt den Klimaschutz indirekt voran. Durch den Einsatz von KI werden Flugrouten optimiert. Auf diese Weise lässt sich Treibstoff sparen. Flughäfen setzen vermehrt auf Automatisierung bei der Gepäckabgabe oder den Sicherheitskontrollen. Für dich bedeutet das weniger Stress und oftmals deutlich kürzere Wege zum Terminal.

Nachhaltiges Fliegen ist nicht gleich völliger Verzicht auf Komfort

Nachhaltigkeit bedeutet nicht, dass das Reisen umständlicher oder unkomfortabler wird:

  • CO₂-Informationen direkt beim Buchen: Online-Plattformen zeigen immer häufiger an, wie klimaschonend eine Verbindung ist.
  • Der Umweltbeitrag: Airlines bieten Tarife an, bei denen ein Teil des Ticketpreises in nachhaltige Treibstoffe oder Klimaschutzprojekte fließt.
  • Kombitickets: Wer in Europa reist, kann Teilstrecken klimafreundlich per Zug zurücklegen.

Direktflüge vermeiden zusätzliche Starts und Landungen, wobei besonders viel Treibstoff verbracht wird. Wer flexibel ist, kann Flüge mit modernen Flugzeugen wählen. 

Die Luftfahrt hat 2025 einen entscheidenden Wendepunkt erreicht

Klimaschutz ist mittlerweile Pflicht, nachhaltige SAF-Treibstoffe sind keine Zukunftsmusik mehr und Airlines investieren in sparsame Flugzeuge sowie digitale Dienste. Für dich bedeutet das bessere Kontrolle hinsichtlich deines CO₂-Fußabdrucks und neue Möglichkeiten, bewusster zu fliegen, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen. 

Wenn du bei der Buchung auf Emissionen achtest und nachhaltige Optionen wählst, hilfst du mit, die Zukunft des Fliegens grüner zu gestalten.